Das erste Schlafzimmerkonzert spielte ich für Lydia. Sie war 21 Jahre alt und kam für das Konzert extra aus Chemnitz angereist und sie wurde im Vorfeld nicht müde, mir zu sagen, wie sehr sie sich auf diesen Tag freuen würde. Wir vereinbarten, dass sie zunächst bei mir ankommen soll, wir noch eine Tasse Kaffee miteinander trinken und uns dabei unterhalten würden, wie wir das Ganze anstellen wollten. Wir unterhielten uns über eine Stunde lang über dies und das, nur nicht über das Konzert. Aber es war irgendwie für uns beide notwendig, uns erst mal etwas zu beschnuppern. Es war ein komisches Gefühl, sie mir gegenüber sitzen zu haben und sich vorzustellen, dass ich sie gleich einfach nackt sehen würde und dass es wundervoll werden würde. Irgendwann entschlossen wir uns dazu, dass wir einfach anfangen sollten.
Ich ging in mein Schlafzimmer und begann zu spielen und sie entkleidete sich in meinem Flur und betrat mein Schlafzimmer dann in vollkommener Nacktheit. Ich war aufgeregt und freudig erregt und betrachtete sie, so gut ich irgendwie konnte. Sie bewegte sich durch das Zimmer und wirkte dabei immer noch etwas unruhig. Die ganze Szenerie war nervös, aber sehr interessant und aufregend. Sie legte sich auf das Bett und wechselte alle paar Sekunden die Pose. Man merkte, dass sie noch Zeit brauchen würde, um sich einzufinden, aber das war in Ordnung. Auch ich musste mich irgendwie an die Situation gewöhnen. Ich versuchte, mich darauf einzulassen, sie wahrzunehmen und gleichzeitig nicht aus meinem Spiel zu fallen. Ich merkte, wie ich mich immer mehr an meinen Noten festklammerte, die wie eine Mauer zwischen uns beiden stand. Ich musste mir Mühe geben, mich von den Noten zu lösen und den Blick auf sie zu richten. Ich nahm mir fest vor, dass ich beim nächsten Konzert auswendig spielen würde.
Sie bewegte sich irgendwann durch den Raum und stand dann auch irgendwann in meinem Rücken. Das war seltsam und aufregend zugleich. Einerseits war es mir unangenehm, dass jemand in meinem Rücken stand und ich nun einen leeren Raum bespielte. Andererseits wusste ich, dass ich meinen Kopf nur ein wenig neigen musste und einen perfekten jungen nackten Frauenkörper erblicken würde. Ich tat das und ich tat es nicht nur einmal und es war jedes Mal wieder wunderschön.
Als ich die Hälfte des Konzertes gespielt hatte, waren wir uns einig, dass es jetzt Zeit für eine Pause sei. Sie bedeutete mir, dass ich mich zu ihr aufs Bett setzen sollte und ich tat wie mir geheißen. So saßen wir nebeneinander. Ich angezogen und sie vollkommen nackt. Wir unterhielten uns ein wenig und irgendwann legte ich den Arm um sie. Dann ließ sie sich in meinen Arm fallen und schmiegte sich mit ihrem nackten Körper an mich heran. Es war das erste Mal für mich, dass ich angezogen eine vollkommen nackte Frau im Arm hatte. Es war ein seltsames, aber ein angenehmes, warmes Gefühl. Es hatte weniger mit Sexualität zu tun, als ich zunächst dachte. Es war eine Form von Nähe, die mir gut tat. Eine Form von Schutz, den ich ausstrahlen konnte, der mir gut tat. Ich beschützte dieses nackte, ungeschützte Wesen. Ich war für sie da, ich konnte sie umschließen, ich konnte ihr gerade etwas geben, das ihr niemand sonst geben konnte.
Ich streichelte ihren Kopf und ihre Arme. Ich streichelte über ihren Bauch und ich streichelte auch ihren Schamhaaransatz. Aber die Situation blieb unsexuell. Sie war vertraut, sie war intim, aber sie war nicht sexuell. Und das war toll. Das war genau, wie es in diesem Moment sein sollte.
Nachdem wir bestimmt eine Stunde so dagelegen und miteinander gekuschelt hatten, waren wir beide bereit für den zweiten Teil. Ich ging wieder zum Klavier und begann mit einigen Songs, die kraftvoll gesungen werden. Und ich spürte eine enorme Kraft in mir. Nachdem ich mich von ihr gelöst hatte und sie so nackt vor mir liegen sah, nahm ich sie deutlich erotischer war als vorher. Vorher war es irgendwie eine Ästhetik, eine Schönheit, die sie mir vermittelt hatte. Jetzt machte sie mich mit ihrer Nacktheit auch geil.
Und diese Geilheit konnte ich in Kraft umsetzen. Die Songs, die ich danach spielte, hatte ich schon immer kraftvoll gespielt. Aber noch nie mit einer solchen brachialen Energie wie in diesem Fall. Sie sagte auch, man merke mir an, wie ich vor Kraft strotzen würde und all diese Kraft in meine Stimme legen könnte. Ich konnte das Adrenalin und das Testoteron förmlich spüren, das mich durchsprudelte und das mir diese Kraft gab. Und dafür war etwas ganz Entscheidendes verantwortlich, wie ich viel viel später noch lernen sollte: die Bestätigung, dass mich diese Frau mochte. Dadurch, dass wir uns näher gekommen waren, dadurch, dass wir gekuschelt hatten, fühlte ich mich darin bestätigt, dass sie mich attraktiv findet. Und das löste in mir einiges an Zweifeln und Fesseln, was vorher noch in mir gewohnt hatte. Jetzt konnte ich loslegen. Und ich konnte auch den Song schreiben, den ich vor wenigen Tagen selbst geschrieben hatte. Der nahm sie vollends mit.
Nach dem Konzert schliefen wir miteinander. Es war schön, aber es war eher wie wenn man noch den finalen Haken an die ganze Geschichte macht. Ich weiß heute, dass es notwendig für mich war, dieses Puzzle-Stück zu vervollkommnen. Ich habe es genossen, sie anzufassen, in ihr zu sein, mich mit mir zu vereinen. Es war das Sahnehäubchen an diesem Abend. Aber es war nicht das Entscheidende. Das Entscheidende war die Nähe, die wir zueinander aufgebaut hatten, obwohl wir uns vorher noch nie gesehen hatten. Ich war geflasht. Ich wollte unbedingt noch mehr Schlafzimmerkonzerte spielen.
Und sie wollte mich dabei unterstützen. Auch sie war total geflasht von dieser Erfahrung und sagte mir, sie möchte das auf jeden Fall in die Welt hinaus tragen. Sie möchte anderen Mädchen davon erzählen, sie möchte, dass es noch viele Frauen gibt, die diese intensive Erfahrung machen dürfen. Sie war fast noch begeisterter als ich. Sie meinte, wenn es irgendeine Möglichkeit geben würde, dafür Werbung zu machen, dann würde sie das tun.
Davon inspiriert erstellte ich diese Website und verpasste ihr einen schlagkräftigen Link. Der war so kurz, dass man ihn auch auf Aufkleber drucken und irgendwo hinkleben konnte. Ich fragte sie, ob sie das machen würde und sie war sofort total begeistert. Und so legte ich los und ließ online über 250 Aufkleber drucken. Und weil ich gerade dabei war, erstellte ich auch noch schnell einen Flyer, von denen ich mir eine Kiste zuschicken ließ. Und in Nullkommanichts war aus der kleinen, billigen Idee der Schlafzimmerkonzerte ein Kunstprojekt geworden. Ein Projekt, das sich auf noch viele weitere neugierige Teilnehmerinnen und ihre Ideen freut.
Disclaimer: die Bilder im Titel des Blog-Posts sind immer Beispielbilder, die nichts mit den tatsächlichen Teilnehmerinnen zu tun haben. Zudem habe ich die Namen der Teilnehmerinnen geändert, um ihre Anonymität zu wahren.
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